Dörlinbach
Vermutlich im 10. Jahrhundert begannen Benediktiner-Mönche des Klosters Ettenheimmünster mit der Rodung des hinteren Schuttertals.
Als Siedlungsmittelpunkt erstellte das Kloster einen Klosterhof und eine Kapelle, die 1132 eingeweiht wurde.
Um das Jahr 1656 wurde Dörlinbach von der Pfarrei Münstertal getrennt und mit der Pfarrei Schweighausen vereinigt. Nach der Auflösung der Benediktiner-Abtei 1803 wurde Dörlinbach badisch.
Heute ist Dörlinbach Verwaltungssitz der 1974 aus den Dörfern Schuttertal, Dörlinbach und Schweighausen neugebildeten Gemeinde Schuttertal.
Wappen-Dörlinbach
Der Abdruck eines aus dem 19. Jahrhundert stammenden Stempels zeigt im Siegelfeld rechts einen nach links abfallenden Berg, an den sich eine Mauer anschließt, in der sich zwischen zwei Säulen ein torartiger Durchbruch befindet. Das Ganze ruht auf einem wellenartigen Untergrund. Das abgebildete, von der Gemeinde 1907 angenommene, Wappen hat das Generallandesarchiv gestaltet.
Chronik-Dörlinbach
- Um 1000
Dörlinbach ist eine Gründung des Benediktinerklosters Ettenheimmünster. Benannt ist der Ort nach einem frühen Siedler „Tarilo“. - 1132
Bischof Ulrich II. von Konstanz weiht in Dörlinbach „Zu Ehren der Heiligen Dreifaltigkeit“ eine Kapelle ein. - 1225/26
Der Ortsname „Dörlinbach“ wird urkundlich erstmals in einer päpstlichen Bulle von 1225/26 genannt.
In dieser Urkunde bestätigt Papst Honorius III. die damaligen Besitzungen des Klosters Ettenheimmünster, darunter den Klosterhof mit Mühle in „Derlunbac“ (Bedeutung Kloster-/Freihof: Bietet jedem Menschen, der sich in diesen Hof flüchtete, Schutz vor Verfolgung, das Recht auf Asyl).
Da der Siedlungsausbau von Dörlinbach talaufwärts erfolgte, war der Klosterhof das Zentrum des Verwaltungs- und Gerichtsbezirks für die Klostersiedlungen Dörlinbach und Schweighausen. - 14. Jahrhundert
Dörlinbach erhält vom Kloster Ettenheimmünser ein Weistum, eine Wirtschafts- und Rechtsordnung. Darin sind im einzelnen die gegenseitigen Rechte und Pflichten im Verhältnis von Grundherrn und Untertan verzeichnet. - 1449
Mit der Urkunde von 1449 bestätigt Bischof Ruprecht von Straßburg, dass die Dörlinbacher Mitgenossen sind und „Zufahrt und Weidgang“ in dem Ettenheimer Genossenschaftswald haben. - Um 1656
Dörlinbach wird unter Abt Hertenstein von der Pfarrei Münstertal getrennt und mit der Pfarrei Schweighausen vereinigt.
(Bis gegen 1656 mussten die Einwohner von Dörlinbach zur Sonntagsmesse, zur Taufe, Eheschließung und zum Begräbnis ihrer Toten den weiten Weg über den Haubühl nach Ettenheimmünster gehen. - Mitte des 18. Jahrhunderts
Mehrere Familien aus Dörlinbach wandern nach Ungarn, nach Hodschag in der Batschka aus. - 1803
Das Benediktiner-Kloster in Ettenheimmünster wird aufgelöst. Dörlinbach kommt mit den übrigen Klosterdörfern Münchweier, Ettenheimmünster, Schweighausen und Wittelbach zum badischen Oberamt Mahlberg. - 1807
Der Ettenheimer Genossenschaftswald wird aufgeteilt. Dörlinbach erhält 94 Aktien. - 1832
Einführung der kommunalen Selbstverwaltung.
Als selbständige Gemeinde gehört Dörlinbach zum Verwaltungsbezirk Ettenheim. - 1835
Bau eines Schul- und Rathauses mit Lehrerwohnung. - Mitte des 19. Jahrhunderts
Viele Dörlinbacher Bürger verlassen ihre Heimat aufgrund großer wirtschaftlicher Not und wandern nach Nordamerika aus. Am Ohio-River im Staat Indiana gründen die Einwanderer aus dem oberen Schuttertal die Farmersiedlung Yankeetown-Red Brush. - 1903
Dörlinbach erhält einen eigenen Friedhof. - 1904
Bau eines Volksschulgebäudes an der Hauptstraße. - 1921
Die Gemeinde Dörlinbach kommt zum Bezirk Lahr. - 1922
Abriss der romanischen Kapelle von 1132. - 1923
Bau der Kirche St. Johannes. - 1935/36
Bau eines Pfarrhauses. Dörlinbach wird Pfarrkuratie. - 1954
Bau des Kindergartens am Unterrain. - 1962
Bau einer Grund- und Hauptschule mit Turnsaal. - 1974
Dörlinbach wird mit Schuttertal und Schweighausen zur Einheitsgemeinde „Schuttertal“ vereinigt. Zentraler Verwaltungssitz ist das Rathaus Dörlinbach. - 1975
750 – Jahrfeier mit großem historischem Umzug.